Kurzbeschreibung

„Ach, der Herr sind Katastrophenpolitiker? Na viel Vergnügen!“

Handlung

1930 im oberbayerischen Murnau: Einen bunten Abend mit Musik und Tanz haben die Mitglieder vom sozialdemokratischen „Schutzbund der Republikaner“ in einem Gartenlokal organisiert, ihre „Italienische Nacht“. Und sie wollen beim Feiern von niemandem gestört werden. Draußen marschieren allerdings die Faschisten auf und begehen ihren „deutschen Tag“. Ein Konflikt zwischen den beiden verfeindeten Parteien scheint an diesem Abend unvermeidbar …

Noch könnten die Republikaner den Faschismus abwenden, noch könnte Mut und Zivilcourage über den Opportunismus und die Feigheit vor den aufsteigenden Nazi siegen. Aber private Probleme und politisch-ideologische Streitereien scheinen den Sozialdemokraten wichtiger zu sein, als der Kampf um den Bestand der Demokratie.

Das Stück

Scharfsichtig und mit witzigen Dialogen spiegelt Horváth in seiner abgründigen „Komödie“ die politischen Verhältnisse der 1930er-Jahre und ihre Folgen. Noch während die Proben zur Uraufführung in Berlin liefen, sprengten im Februar 1931 Nationalsozialisten eine Versammlung der Sozialdemokraten. Horváth war Zeuge der Massenschlägerei, die 26 Verletzte und über 100 kaputte Bierkrüge hinterließ.

Inszenierung

Nach „Das goldene Vließ“, „Dantons Tod“ und „Ödipus / Antigone“ inszeniert die spanische Regisseurin Alia Luque erneut einen hochpolitischen Theaterstoff am Landestheater.

Pressestimmen

„Alia Luque gelingt es, ihr Ensemble sehr gut auf ihre szenische Abstraktion einzuschwören.“ – Kurier

„Urkomisch schon der Einzug der Puppenmenschen, jeder mit einer Maß Bier an den Lippen. Nun heißt es die Visage einfrieren, möglichst wenig Lidschläge, die Bewegungsmotorik nur links-rechts und oben-unten. Alia Luque zwingt Schärfe ins Gesellschaftsbild, für das Horváths Wohnort Murnau nahe Garmisch als Vorlage gilt. […] Worte aus den Marionettenmündern treffen wie Präzisionsschüsse.“ – Wiener Zeitung

„Regisseurin Alia Luque gibt der abgründigen Komödie die passende Struktur. Sie lässt die – allesamt großartigen – Schauspieler als Marionetten über die Bühne stolpern. Fazit: Einprägsam-bildhafter Abend mit vielen Assoziationen zur aktuellen politischen Lage.“ – NÖN

"Alia Luque inszeniert den Abend im Niederösterreichischen Landestheater mit Lederhosen und beschwingter Drehleiermusik vor der aufgemalten Kulisse eines Alpendorfs (Christoph Rufer) als Puppenspiel. Ihre Darsteller hängen wie Marionetten an Stricken, schlottern mit knieweichen Schritten über die Bühne und heben mit klappernden Armen wackelnd ihre Bierkrüge zum Mund. In jedem dieser famosen Holzimitate (Training: Rotraud Kern) scheinen mehr zitternde Glieder als Knochen zu stecken." - Der Standard

 

Besetzung

  • Alia Luque , Inszenierung
  • Christoph Rufer , Bühne
  • Alia Luque / Christoph Rufer , Kostüme
  • Tobias Artner
  • Silja Bächli
  • Tim Breyvogel
  • Marthe Lola Deutschmann
  • Bettina Kerl
  • Tilman Rose
  • Michael Scherff

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