Unter Bürgermeister Rudolf Zöllner entschied man sich ein Theater zu bauen, das dem Schwechater Theater glich. Man hat einen Wettbewerb ausgeschrieben, in dem die Gemeinde aufrief, einen angemessenen Bauplan vorzulegen und die finanziellen Mittel nicht zu überschreiten. Ursprünglich wollte man das neue Theater zu Ehren Kaiser-Franz-Josephs, der 1908 sein 60jähriges Regierungsjubiläum feierte, als „Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Stadttheater“ benennen. Der Wiener Hof gab dafür jedoch nicht seine Einwilligung und so heißt es seitdem nur noch Jubiläums-Stadttheater.
Der Vergnügungsverein, der Trabrennverein sowie die Sparkasse Baden erklärten sich dazu bereit ein Drittel der Baukosten zu übernehmen. Am 07. August 1908 wurde entschieden, dass die Firma Helmer und Fellner den Auftrag für den Bau des neuen Theater sowie für verschiedene Nebengebäude bekam. Man schätzte die Baukosten auf rund 700.000 Kronen. Der Bau des neuen Theaters begann am 14. September 1908 und fand am 02. Oktober 1909 sein Ende. Heutzutage würde ein Bau dieser Art bis zu drei Jahre dauern. Dass die damalige Errichtung des Stadttheaters in dieser Rekordzeit abgeschlossen wurde, ist den Bauherren zu verdanken, weshalb Helmer und Fellner eine Plakette als Zeichen der Anerkennung überreicht wurde. Übrigens eine seltene Ehre für einen Generalunternehmer!
Am 2. Oktober 1909 hob sich der Vorhang im neuen Theater zum ersten Mal. Dabei entstand das Programm, das für ähnliche Anlässe in Baden bis heute fast als verbindlich gilt: Beethovens „Die Weihe des Hauses“ – komponiert in Baden, Grillparzers Belehnungsszene aus „König Ottokars Glück und Ende“ und „Die Fledermaus“ von Johann Strauß (Handlungsort Baden).